Um es gleich vorweg zu nehmen: Bei ’Five Fingers’ dreht sich vieles um Folter - eine eher fragwürdige Methode, um eine festsitzende Zunge zu lockern.
Wer nun aber gleich auf einen neuen Schocker im Stile von ’Hostel’ hofft, liegt mit seiner Erwartung komplett falsch.
Laurence Malkins Film ist ein ziemlich geradliniger Thriller – fast schon ein Kammerspiel – um den jungen Pianisten Martijn (Ryan Phillippe), der
zwecks eines Ernährungsprogramms, das er ins Leben gerufen hat, nach Marokko reist. Dort angekommen werden er und sein ortskundiger Führer Gavin
betäubt und verschleppt.
Während Gavin kurzerhand hingerichtet wird, beginnt für Martijn eine Zeit des Verhörs und der Folter, ganz nach dem Motto: ’Jede falsche Antwort
kostet dich einen Finger’. Und nach und nach zeichnet sich immer deutlicher ab, dass keiner der Beteiligten (darunter auch Lawrence Fishburne als
Anführer der Bande) wirklich das ist, was er vorzugeben scheint. Ein überraschendes Ende ist also Programm.
Ein 19 Minuten dauerndes Featurette lässt die Schauspieler zu Wort kommen. Die plappern dann auch frisch-fröhlich über den politischen Hintergrund der
Geschichte, die Leistungen, die ein jeder geboten hat, und wie toll doch die ganze Produktion war. Ansonsten gibt es noch diverse Trailer und eine
Diashow. Bild und Ton dieser DVD kann man durchaus als gelungen, wenn auch nicht überragend, bezeichnen.
Fazit: Zum wirklichen Thriller-Hit fehlen dem Film vor allem mitreissendere Charaktere und ein intensiverer Spannungsbogen. Einmal angucken, danach
vergessen.