Mit viel Gespür für Details erschuf der bei uns eher unbekannte Norwege Bent Hamer nach dem Roman ’Faktotum’ von Charles Bukowski einen Film über das
Saufen und die Suche nach dem persönlichen Frieden.
Annähernd 40 Jahre lang schrieb Bukowski in seiner einzigartigen Prosa Romane, Gedichte und Kurzgeschichten über die Strasse, das Saufen und das
Ficken. Alles garniert mit einem grimmigen Humor, der noch heute seinesgleichen sucht. Unverblümt und echt fühlt sich der literarische Erguss des
Säufers an, und genau so unverblümt und wie aus dem Leben gegriffen kämpft sich Matt Dillon als Bukowskis Alter Ego Henry Chinaski durch den
vorliegenden Film.
Chinaski kann und will sich nicht den gesellschaftlichen Zwängen ergeben. Er pendelt von einem Job zum nächsten, säuft wie ein Loch und geht zur
Rennbahn. Dazwischen gabelt er immer mal wieder Frauen in dreckigen Bars auf, mit denen er gemeinsam seinen Tätigkeiten frönt und nächtelang
durchbumst. Aber wirklich Frieden findet er nur in den Momenten, in welchen er schreiben kann.
Auch dies ist leider eine DVD-Veröffentlichung, bei der das Bonusmaterial für die Katz ist. Es gibt ein Interview mit Hauptdarsteller Matt Dillon,
gelöschte Szenen und eine Handvoll Trailer. Eine Doku über Bukowski und sein Werk sucht man vergebens. Schade. Bild und Ton wissen dafür zu gefallen.
Besonders hervorzuheben ist der Soundtrack, der ein wahres Meisterwerk ist und zwischen verträumten Instrumentalnummern und elegischen Songs hin und
her pendelt.