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Author: Subject: DVD - Mystic River
Harry W
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thumbup.gif posted on 28-6-2004 at 14:20
DVD - Mystic River


(Geschrieben von Harry W für http://cineman.ch)

Die dunkle Macht des Schicksals

Drei Namen in flüssigen Zement geschrieben: Sean, Jimmy und Dave. Der letzte ist nicht fertig geschrieben, endet bereits nach den ersten beiden Buchstaben. Und wie als Synonym für Zerrissenheit zieht sich dieses Sinnbild durch einen düsteren Film um Freundschaft, Rache und Familie.

Regisseur und Altmeister Clint Eastwood (’Unforgiven’, ’True Crime’) versteht es bestens, Handlung und Story des Filmes nicht in üblichen Klischees und Albernheiten zu ertränken. Erzählt wird die tragische Geschichte einer Freundschaft dreier in Boston lebender Jungs, die in frühen Jugendjahren auseinander fällt, nachdem Dave von zwei Männern entführt und sexuell missbraucht wird. Jahre später - die Drei sind mittlerweile erwachsene Ehemänner - treffen sie durch eine schicksalsschwere Tragödie wieder aufeinander.

Jimmys (Sean Penn - ’21 Grams’, ’U Turn’) 19-jährige Tochter Katie (Emmy Rossum - ’The Day After Tomorrow’) wird kaltblütig ermordet und schon bald fällt der Verdacht auf seinen ehemaligen Freund Dave (Tim Robbins - ’Mission to Mars’, ’Twister’), der scheinbar sein traumatisches Kindheitserlebnis nie hat überwinden können. Wie es der Zufall solcher Situationen so will, ist Sean (Kevin Bacon - ’Hollow Man’, ’Tremors’) der in dem Fall ermittelnde Polizeibeamte. Dass alles in einem dramatischen Fiasko enden wird, ist in jeder Filmminute wie ein Pulsieren unter der Oberfläche spürbar und nur konsequent.

Auf der Extradisk finden sich informative Interviews und Featurettes, die auf verschiedene Aspekte des Filmes Bezug nehmen. Wir erfahren so einiges über die Umsetzung vom Buch zum Film; Clint Eastwood erzählt über die Art, wie er die Story verfilmte (ohne Special Effects, nur mit klassischem Schauspiel - hierfür gab’s auch zwei Oscars) und wie er es pflegt Regie zu führen; zu guter letzt über die vielen Ebenen, auf denen der Film funktioniert. Tatsächlich reisst einen das Schauspiel der Hauptakteure in einem gnadenlosen Strudel durch immer tiefere Schichten, hinab in die Niederungen menschlicher Emotionen und daraus resultierender Handlungen.

Die Farben des Bildes sind unterkühlt, düster und oft sehr dunkel, ohne jedoch unrealistisch zu wirken. Nur manchmal ist es denn doch ein wenig zu viel der Schwärze, aber für solche Fälle gibt’s bekanntlich einen Regler. Erfreulicherweise ist der Detailgehalt sehr hoch, was der Stimmung des Filmes zugute kommt. Der Sound ist sehr gut gelungen, erzeugt immer dann Power wenn geschossen wird, hält sich zurück, wenn das Schauspiel der Akteure eine Szene dominieren muss. Der Soundtrack unterstützt jede Szene perfekt, ohne jedoch zu stark aufzufallen. Alles in allem sehr harmonisch.

Bleibt nur noch eines zu sagen: Jeder, der Wert auf eindrückliches Schauspiel legt, sollte ’Mystic River’ sehen, denn diese Art Film wird in unserer von Computern dominierten Zeit immer seltener. Beeindruckend.
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