Wer sich für das japanische Underground-Kino interessiert, horcht bei der Nennung des Namens Shinja Tsukamoto auf, erschuf dieser Mann doch den
legendären ’Tetsuo’ – ein alptraumartiger Cyberpunk-Trip sondergleichen. Der 1995 entstandene ’Tokyo Fist’ geht in eine andere Richtung.
Der Alltag, den Tsuda - ein Versicherungsvertreter - und seine Freundin Hizuru erleben, ist prüde und vom Durchschnitt geprägt. Doch als Tsudas
alter Schulfreund und Boxer Kojima in das Leben des Paares tritt, ändert sich dieses schlagartig. Zwischen den drei entspinnt sich eine abgründige
Dreiecksbeziehung, in der sich angestaute Wut, Frustration und Eifersucht nur noch durch nackte Gewalt freisetzen kann.
Während Hizuru masochistische Tendenzen entwickelt, beginnt Tsuda ebenfalls im Boxclub zu trainieren. Allerdings verliert er in zunehmendem Masse den
Verstand. Und so steuert alles auf eine verheerende finale Konfrontation zu, die letztendlich alle als Verlierer dastehen lässt.
Obwohl auf der Hülle nicht angegeben, befindet sich Bonusmaterial auf der Disk. Dies wären ein Musikvideo der Band ’Eisenrost’, in welcher
Musikkomponist Chu Ishikawa ein Mitglied ist. Dazu gibt es einen Kinotrailer und fünf Trailer, zu weiteren Filmen. Das Bild ist mit intensiven
Farbfiltern stark verfremdet, sieht alles in allem jedoch durchaus akzeptabel aus. Der Sound klingt nicht schlecht, bietet allerdings nur wenige
Effekte.