1992 widmete sich Jean-Jacques Annaud (’Der Name der Rose’) der Verfilmung eines literarischen Werkes seiner französischen Landsfrau Marguerite
Duras. Dabei ist ein Film herausgekommen, der durch seine schwülstige Atmosphäre und exotische Schauplätze besticht.
Im Saigon der 20er Jahre war es unschicklich, ja eigentlich undenkbar, als weisse Frau eine Liebesbeziehung zu einem Chinesen zu führen. Um genau
dieses heikle Thema, dreht sich die Geschichte. Dass die Frau, von der hier die Rede ist, noch immer zur Schule geht und ihr besagter Liebhaber
bereits 42 Jahre alt ist, macht die Sache natürlich nicht einfacher.
Dreht sich die Beziehung zwischen dem atemberaubenden Mädchen (Jane March – ’Color of Night’) und dem wohlhabenden Chinesen (Tony Leung Ka Fei
– ’Three ... Extremes’) zu Beginn noch hauptsächlich um die erotischen Aspekte, wandelt sich dies ziemlich schnell in eine Sache tieferer
Gefühle. Eine Liebe voller Konflikte, die der Umstände der damaligen Zeit wegen, unmöglich überdauern kann und viel Schmerz hinterlässt.
Bonusmaterial ist auf den ersten Blick sehr wenig auf der Disk zu finden. Nur gerade ein Trailer und ein 55 Minuten dauerndes Making Of. Doch der
Inhalt des zweitgenannten überrascht dann mit einer wahren Vielfalt an Informationen zum Casting, zur Wahl der Schauplätze und anderem. Zur Qual des
Zuschauers wurde dieses Making Of weder synchronisiert, noch untertitelt. Um alles zu verstehen muss man der Englischen sowie der Französischen
Sprache mächtig sein.
Das Bild ist, trotz leichtem Rauschfilter, sehr schön anzuschauen. Schärfe und Kontrast sind ebenfalls stets im angenehmen Bereich. Zum Gesamtbild
passt auch der hervorragende Score, der mit interessanten Klängen die Handlung unterstreicht. Raumklang gibt es praktisch keinen, das macht aber
nichts, dreht sich die Geschichte letztendlich doch eher um die inneren Konflikte der Protagonisten, als um diejenigen der Welt um sie herum.