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Author: Subject: DVD - Luther
Harry W
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[*] posted on 3-8-2004 at 09:32
DVD - Luther


(Geschrieben von Harry W für http://cineman.ch)

Luther hat die Schnauze voll

Blitze sind eine dumme Sache, vor allem, wenn sie einen treffen. 1505 hat der junge Martin Luther Glück, denn er wird knapp nicht getroffen. Dies veranlasst ihn dazu, sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen. Für was Unwetter nicht alles gut sind ...

1510 nimmt Luther (Joseph Fiennes – Shakespeare in love, Elizabeth) in Wittenberg sein Theologiestudium auf. Das Studium bringt ihn unter anderem auch nach Rom, wo er am eigenen Leibe miterlebt, wie sich mit Ablassbriefen Geld scheffeln lässt. Zornentbrannt macht er sich daran, seine 95 Thesen zu schreiben und zu veröffentlichen, was Papst Leo X (Uwe Ochsenknecht – Männer, Schtonk!) und dem Kaiser (Torben Liebrecht) gar nicht in den Kram passt. Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu. Und als Luther die Möglichkeit, seine wilden Thesen zu widerrufen, ungenutzt lässt, eskaliert die Situation.

In der Regel sind die Angelegenheiten der Kirche eine komplizierte und verworrene Sache, zumal jede Fraktion über die andere lästert und sich niemand hinter die Karten gucken lässt. Dann ist da auch noch Gott Geld, der eine gewichtige Rolle spielt und für verworrene Seelen sorgt. Regisseur Eric Till (seit über 40 Jahren arbeitet er vorwiegend fürs Fernsehen) hat seine Sache aber gut gemacht, und erzählt die Geschichte des Reformators Luther in einer klar verständlichen Weise, so dass auch Nichtwissende der Handlung folgen können. Was einmal mehr nervt, ist die übertriebene Theatralik, die oftmals auf die Spitze getrieben wird.

In diesem Sinne geht es auch bei den Extras der DVD zu und her. Oft hinterlassen sie einen recht zwiespältigen Eindruck. Dies wären zum Beispiel vorgetragene Auszüge aus Luthers Bibel. Oder ein Kirchenchor, der sich mächtig ins Zeug legt. Das erzeugt einen doch etwas schalen Nachgeschmack selbstzweckhafter Kirchenpropaganda. Ausserdem werden noch einige Blicke hinter die Kulissen gewährt, die zusammenhangslos und unkommentiert ablaufen. Die obligatorischen Interviews dürfen natürlich nicht fehlen und runden die Extras ab, sind aber nicht weiter spektakulär.

Der Kontrast des Bildes ist hoch und die Farben sind sehr kräftig, was angenehm anzuschauen ist und auch stimmungsvoll wirkt. Allerdings ist die Schärfe nicht gerade berauschend - der verwendete Rauschfilter nimmt vor allem die Detailschärfe. In dunklen Szenen sind zudem leichte Artefakte vorhanden. Der Sound weist grundsätzlich eine gute Räumlichkeit auf und Dialoge sind in beiden Sprachversionen stets klar verständlich. Speziell an der DVD ist, dass es auch noch eine Hörfilm-Fassung für Blinde gibt.
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