Spätestens seit Wolfgang Petersens Kinospektakel ’Troy’ sind Sandalenfilme endgültig wieder salonfähig. Auf DVD kommt jetzt von Universal die
amerikanische TV-Produktion ’Helena von Troja’, die bereits 2003 gedreht wurde.
Vorneweg sei zu sagen, dass die beiden Filme unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide haben ihre Stärken, beide ihre Schwächen. Während
’Troy’ ein Action- und Schlachtenfilm ist, dem ein gutes Drehbuch an allen Ecken und Enden fehlt, ist ’Helena von Troja’ eine epische
Liebesgeschichte, die sehr sorgfältig und trotz Dutzender Nebencharaktere stets gut verständlich erzählt wird. Lediglich einige Längen, die der
zweitgenannte Film hin und wieder aufweist, strapazieren oftmals die Geduld.
Die Geschichte um die Belagerung von Troja wird dieses mal aus der Sicht von Helena (Sienna Guillory - ’Tatsächlich ... Liebe’) erzählt, die mit
Menelaos - dem König von Sparta - verheiratet ist. Doch sie ist in Paris (Matthew Marsden - ’Black Hawk Down’) verliebt und gemeinsam fliehen sie
nach Troja. Dies hat eine 10 Jahre andauernde Schlacht zur Folge, die Tausenden das Leben kostet und in dem hinterhältigen Bau des Trojanischen
Pferdes gipfelt, das im Schicksal der zwei Nationen eine entscheidende Rolle spielen wird.
Unter den Schauspielern gibt es vor allem zwei Lichtblicke, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Zum einen ist da John Rhys-Davies, der den
trojanischen König Priamos spielt. Er dürfte den meisten unter dem Namen Gimli aus der ’Herr der Ringe’-Trilogie bekannt sein. Zum anderen ist
da noch Rufus Sewell (’A Knight’s Tale’, ’Dark City’), der den skrupellosen, herrschsüchtigen Agamemnon spielt. Seine Ausdruckskraft und
Bosheit ist schlicht und einfach exquisit. Wie schön wären doch Interviews bei dieser Schauspielerriege gewesen. Aber Extras sucht man auf der Disk
vergeblich. Es gibt sie nicht.
Die Bildqualität ist hervorragend. Hellere Farben wirken sehr kräftig und intensiv, während weichere für etwa Landschaften und Hautfarben
natürlich und real wirken. Dieses Gemisch sorgt für atemberaubende griechische Landschaften. An Kontrast und Detailreichtum gibt es nichts zu
bemängeln. Der Sound ist kräftig und schafft ein ungemein intensives räumliches Empfinden. Vor allem in den Schlachten hört man fast das Zischen
der Pfeile, die den Kriegern um die Ohren fliegen. Dialoge, Musik und Surroundeffekte sind perfekt abgemischt. Damit ist ’Helena von Troja’ eine
gute Alternative oder Ergänzung zu ’Troy’.