Das dürfte der Wunsch vieler Erwachsener sein. Der Kinderfilm ’Die wilden Kerle’ bietet nicht nur seiner Zielgruppe eine Menge Spass, nein, auch
als etwas ältere Person kommt man durchaus auf seine Kosten. Es lebe die Nostalgie.
Endlich Sommerferien! Das heisst Hitze, Freunde und Fussball. Aber nichts da. Die Sonne hat sich hinter einer bleiernen, dunklen Wolkenbank versteckt,
es regnet wie aus Eimern und der Fussballplatz - hier Teufelstopf genannt - ist ein einziger Sumpf. Als dann endlich doch noch die Sonne erstrahlt,
stellen Leon (Jimi Ochsenknecht) und seine kleinen Freunde fest, dass der Fussballplatz längst in der Hand des fetten Michi und seiner Truppe, den
’unbesiegbaren Siegern’, ist. Man einigt sich auf einen Deal: In 10 Tagen soll ein Fussballmatch entscheiden, wem der Teufelstopf in Zukunft
gehören soll.
Wie es sich gehört, suchen sich die Kleinen einen Trainer. Das ist Willi (Rufus Beck - diverse ’Tatort’-Folgen, ’Germanikus’), ein alter
Säufer, der einen Kiosk betreibt und durchaus über empirische Weisheit verfügt. In der kurzen Zeit bis zum Match kommt es zu Zerwürfnissen
innerhalb der Gruppe, hartes Training bereitet heftigen Muskelkater, und ein Mädchen taucht auf, das allen den Kopf verdreht. Dabei möchte sie doch
nur zu den ’Wilden Kerlen’ gehören. Nach einigem Chaos und Reibereien soll eine Mutprobe schliesslich die Gruppe wieder einen und zum Sieg
führen.
Auch wenn man die mehrteilige Buchserie ’Die wilden Kerle’ nicht gelesen hat, findet man sich doch recht schnell in dem Universum zurecht, in dem
alles spielt. Joachim Masannek, der der eigentliche Schöpfer der Serie ist, fungierte auch als Regisseur und Drehbuchautor und sorgt somit für
Authentizität. Das merkt man dem Film positiv an - die Macher schöpfen aus dem Vollen. Leider ist das bei den Extras auf der DVD anders. Ihnen
hängt der schale Geruch reinen Werbezwecks an. Lediglich die kurzen Interviews mit einigen der jungen Darstellern, sind durchaus informativ und das
animierte Menü wahrlich beeindruckend.
Das Bild ist klar und hat eine angenehme Schärfe. Auch der Kontrast passt da ins Gesamtbild. Die Farben wirken etwas zu kräftig und überzeichnet,
was für einen durchaus comichaften Look sorgt - aber sicher gewollt ist. Lediglich in dunklen Szenen erscheint das Bild etwas grobkörnig. Wie das
Bild, ist auch der Ton gut gelungen. Zwar halten sich Surroundeffekte in Grenzen, aber die Dialoge sind verständlich und gut über die Lautsprecher
verteilt. In den Fussballszenen gibt es dann doch eine Räumlichkeit, die mit der richtigen Dynamik aufwartet.
Fazit: Pädagogisch unbedenklich und jedem Fan des Ballsportes zu empfehlen.