Traurig, traurig, da führt man sich zwei Folgen der bekanntesten deutschsprachigen TV-Serie zu Gemüte, und obige Aufforderung kommt - knallhart -
einfach nicht vor. Wollen uns die Macher damit etwas sagen?
In der optisch schön aber schlicht aufgemachten Box finden wir zwei DVD’s. Auf Disk Nr. 1 gibt’s die Folgen 136 (An einem Montagmorgen) und 173
(Der zweite Mord) zu bestaunen. Weshalb gerade diese zwei als Pärchen auserkoren wurden, bleibt allerdings schleierhaft und scheint der Willkür der
Produzenten zu entspringen. Disk Nr. 2 bietet einige Extras, die leider nicht so umfangreich ausgefallen sind. Lediglich das knapp 30 Minuten dauernde
’Derrick-Special’ wartet mit spannenden Infos und Hintergründen zur Serie auf.
So lernen wir etwa, dass ’Derrick’ 1974 - also ganz am Anfang - gar nicht gut beim Publikum ankam. Der Kommissar trug groteske, an die Grenzen der
Peinlichkeit reichende Anzüge und prügelte und schrie schon mal auf Verdächtigte ein. Ziemlich schnell wurde das Konzept geändert und die Figur
zum besonnenen, väterlichen Münchner Polizisten. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass Derricks Partner Harry Klein (Fritz Wepper) aus der
älteren Krimi-Serie ’Der Kommissar’ entlehnt und natürlich auch vom selben Schauspieler gespielt wurde.
Das ist aber noch längst nicht alles. ’Derrick’ wurde und wird noch immer in annähernd 100 Ländern ausgestrahlt. Man schätzt die Weltweite
Zuschauerzahl auf 1 Milliarde - daran sind wohl vor allem die Chinesen schuld. Denn laut Horst Tappert (er spielte 21 Jahre lang den Derrick) sind die
Chinesen die enthusiastischsten Fans. Nur gerade die Sizilianer zeigen ähnlich intensive Emotionen ... die sind aber nicht ganz so zahlreich auf der
Welt vertreten.
Die Beiden Fälle sind nicht weiter spektakulär. So geht es in Folge 136 um einen Überfall auf eine Bank. Wir erleben einen direkt daran
anknüpfenden Mord, die überstürzte Flucht der Verbrecher, eine Geiselnahme und die durchdachte Aufklärung. Folge 173 wird von einer recht
melancholischen Grundstimmung getragen. Ein junges Mädchen kommt gerade aus der Jugendstrafanstalt und wird Zeugin eines Mordes im Drogenmilieu. Dass
sie schon bald selbst auf der Abschussliste der Mörder steht, ist eine klare Sache.
Das Bild wurde für eine alte TV-Serie recht ansehlich entstaubt (die Folgen stammen aus den Jahren 1983, bezw. 1988). Natürlich ist es grobkörnig,
der Kontrast nicht all zu hoch und die Farben sind ein wenig ausgebleicht, doch dürfte schon das Ausgangsmaterial in eher bescheidenem Zustand sein.
Wie in TV-Produktionen üblich, ist der Sound mono. Da die Serie aber ohnehin sehr dialoglastig daherkommt, dürfte das niemanden stören, zumal die
Gespräche klar verständlich sind. Und das ist doch alles, was das Herz des Hardcore-Derrick-Fans höher schlagen lässt: Das etwas hölzern
sinnierende Idol.
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