Serien sind beliebt und werden immer populärer. Zum einen liegt das sicher daran, dass mittlerweile fast schon irrsinnige Produktionskosten eine an
teure Spielfilme grenzende Qualität bieten. Zum andern liegt das daran, dass alle Jahre wieder eine Serie das Licht der Welt erblickt, bei der
praktisch alles stimmt. ’Grey’s Anatomy’ gehört auf jeden Fall zur zweiten Kategorie.
Fünf junge Assistenzärzte starten ihr erstes Lehrjahr im renommierten Seattle Grace Hospital und erleben so ziemlich alles, was man an Plätzen wie
solchen eben erleben kann: Die Angst zu Versagen, schwierige Patienten, unerwartete Tode, Konkurrenzkämpfe um das Ansehen der Chefärzte, dazu
persönliche Probleme und verfahrene oder peinliche Situationen, wie sie das Leben eben so schreibt. Aufgelockerte werden die dramatischen Momente
durch einen oftmals tiefschwarzen Humor, der fernab von billigem Schenkelklopfer-Niveau liegt.
Eine Serie steht oder fällt aber nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit den Charakteren, und auch die wissen im Falle von ’Grey’s Anatomy’
zu gefallen. Ob es sich nun um die fünf jungen Assistenzärzte (u.a. von Sandra Oh und Ellen Pompeo gespielt) oder deren Bosse handelt – sie alle
fühlen sich wie echte Menschen mit echten Stärken und Schwächen an. Negativ ist alleine die Tatsache, dass Staffel 1 aus nur 9 Episoden besteht.
Ein Making Of lässt relativ kurz, aber informativ, verschiedene Schauspieler und Personen der Produktionscrew zu Worte kommen. Der Rest des
Bonusmaterials kann man sich sparen. Dies sind einige noch unvertonte Szenen aus der ersten Episode, eine alternative Titelsequenz und einige
gelöschte Szenen. Auch Bild und Ton dieser Staffel wissen zu gefallen und fördern die Lust nach weiteren Geschichten aus dem Spital.
Fazit: Wer keine spezielle Abneigung gegen Ärzteserien im Blut hat, wird mit ’Grey’s Anatomy’ perfekt unterhalten.
