In ’Anatomie’ rannte Franka Potente vor einem Grüppchen arglistiger Möchtegern-Mediziner davon, die ihr an die Wäsche wollten. Der böse Junge
in ’Creep’ ist allerdings ein ganz anderes Kaliber.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Story ist einfach gestrickt und man sollte auf keinen Fall zu lange darüber nachdenken. Kate (Franka Potente)
verlässt eine Party und will nach Hause. Doch wie das mit angetrunkenen Damen so ist, pennt sie in der U-Bahn-Station ein und wird auch prompt
eingeschlossen. Dumm gelaufen. Denn in diesen dreckigen Tunneln und Schächten haust ein ziemlich krankes Individuum, das nicht mit sich spassen
lässt.
Diese durchaus Spannung versprechende Idee wird leider nicht dazu verwendet, im Zuschauer Angst und Schrecken zu erzeugen. Vielmehr hat es Regisseur
Christopher Smith in seinem ersten Spielfilm auf eine actionreiche, düstere Hetzjagd durch U-Bahn-Tunnels abgesehen, die mit durchaus harten Effekten
und stimmungsvollen Sets zu überzeugen weiss.
Entsprechend der Geschichte beschäftigt sich das Bonusmaterial zu grossen Teilen mit den Effekten und dem Design. Ein Making Of zeigt beindruckend,
was für eine Leistung Sean Harris bringt, der den Creep sehr beeindruckend spielt. Verschiedene Dokumentation setzen sich mit besagten Effekten
auseinander. Weiterhin gibt es einen Trailer, Biografien in Form von Texttafeln und eine geschnittene Szene. Abschliessend werden ein alternativer
Anfang und ein ebensolches Ende mittels Storyboard-Auszügen erklärt.
Trotz einiger Farbverfremdungen und einer etwas weichen Schärfe weiss das Bild mit satten Farben und einem überhöhten Kontrast zu gefallen. Der
Sound weist eher wenig Effekte auf, die dann aber sehr gezielt eingesetzt werden. Das Tüpfelchen auf dem ’i’ ist der treibende geniale
Soundtrack, der das düstere Konzept der Geschichte hervorragend unterstreicht.
Fazit: Ein sehr stimmungsvoller Horrorfilm, der leider keine Angst im Zuschauer erweckt.
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