Aus Korea erreicht uns ein Horrorfilmchen, das in der Asien-Horror-Welle der letzten Jahre mitmischen will. ’Unborn but forgotten’ ist der etwas
seltsame Name und die Geschichte dreht sich um eine Abtreibungsklinik und schwangere tote Frauen.
Horrorfilme drehen ist einfach, hat sich offenbar Regisseur Chang-Jae Lim gedacht, sich einen Stift geholt und die wichtigsten Elemente notiert um
einen solchen zu produzieren: Man nehme eine seltsame Todesserie, dazu einen Ort wie eine unheimliche Abtreibungsklinik, mixt einen bizarren Schuss
Geistermystik hinzu und lässt zwei sympathische Helden durch die Geschichte stolpern.
Diese Helden sind die Reporterin Han (Eun-ju Lee, die sich traurigerweise am 22. Februar dieses Jahres das Leben genommen hat) und ein Polizist
(Jun-Ho Jeong). Trotz ihrem tollen Schauspiel vermögen sie aber den sprichwörtlichen Karren nicht mehr aus dem Dreck zu ziehen. Spannungsarm
plätschert die klischeehafte Story vor sich her und vermag selten zu fesseln. Wirklich schade.
Das auf den ersten Blick recht umfangreiche Bonusmaterial schlägt leider in die selbe Kerbe wie der Film. Ein langweiliges Making Of zeigt
unkommentiert was am Drehort so abgeht. Der Kurzfilm MIMI scheint eher das missglückte Experiment eines Absolventen einer Kunst- oder Filmhochschule
zu sein und hinterlässt nur blinkende Fragezeichen. Das beste sind noch die Interviews mit den beiden Hauptdarstellern, aber die dauern jeweils nur
gerade 2 Minuten. Für Hartgesottene Kerle gibt’s natürlich wieder Trailer.
Wenigstens kann die technische Seite dieser DVD überzeugen. Kontrast und Schärfe sind recht angenehm und die Farben kräftig. Bildrauschen ist kaum
vorhanden. Beim Sound wurde leider etwas auf Sparflamme geschaltet. Gerade damit hätte man aber die Stimmung des Filmes massgeblich steigern können.
Na ja, jetzt ist es zu spät.