Viel Trubel und Hektik gab es um die Entstehung von ’Exorzist 4’. Das führte soweit, dass der Film zweimal gedreht wurde. Die letzten Endes
bessere zweite Version des Finnen Renny Harlin erscheint nun auf DVD. Ob man die erste Version jemals zu sehen bekommt bleibt dabei fraglich.
Exorzist 4 ist keine Fortsetzung der Geschichte, als vielmehr ein Prequel, das erklärt, wie Father Merrin (Stellan Skarsgard – ’King Arthur’,
’Dogville’) zu dem Teufelsaustreiber wurde, der er im allerersten Exorzisten von 1973 ist. An seiner Seite spielt die hübsche Izabella Scorupco
(’Vertical Limit’) eine Ärztin, die dem Priester zur Seite stehen soll.
Der in Unglaube gefallene Father Merrin wird nach Kenia gerufen, wo eine christliche Kirche entdeckt wurde, die es dort gar nicht geben dürfte. Dass
sie keinen Ort des Glaubens, als vielmehr ein Gefängnis für etwas Böses darstellt, wird ziemlich schnell klar. Allerdings ist es bereits zu spät
und der Horror um Besessenheit und Tod geht los.
Renny Harlin präsentiert einmal mehr sein Gespür für wunderschöne Aufnahmen. Optisch gesehen hat er sicher den besten Teil der Exorzisten-Serie
geschaffen. Allerdings wird der Horror des ersten Teiles nicht erreicht. Die ungünstigen Produktionsumstände waren sicher nicht sehr hilfsreich.
Gerade diese Entstehungsschwierigkeiten bieten eigentlich genügend Material, um eine interessante Dokumentation zu bereichern. Allerdings wird in dem
Kargen Makin Of, das auf der Disk zu finden ist, nichts davon erwähnt. Schlappe Sache.
Sehr gut sind Bild und Ton der DVD gelungen. Warme und kräftige Farbe unterstreichen dunkel gehalten die düstere Stimmung des Filmes. Lediglich
Schärfe und Kontrast sind nicht immer optimal. Der Sound schafft mit gezielt eingesetzten Umgebungsgeräuschen eine gute Räumlichkeit, die die
Spannungsmomente des Bildmaterials bestens untermalen. Gelungene Sache.