Anstalten für geistig Behinderte strahlen schon seit jeher eine düstere Faszination aus. Und so verwundert es nicht, dass alle Jahre wieder ein
neuer Vertreter der Gattung ’Irrenhaus’-Film auftaucht. Der diesjährige Beitrag zum Thema heisst: ’Madhouse’.
Die Zutaten sind klassisch: Wir haben den etwas seltsamen Leiter dieses Institutes, Dr. Franks (von keinem Geringeren als Lance Henriksen gespielt);
einige Angestellte, die ohne jeden Zweifel ebenfalls in eine der Zellen gehören; einen tollpatschigen Frischling am Schauplatz, der Clark heisst -
aber nichts mit Superman gemeinsam hat; dämonische Erscheinungen; und zu guter Letzt eine Serie grausamer, blutiger Morde, die ihren Ursprung in der
Welt der Geister haben könnte.
Wie üblich ist aber das düstere Gebäude der eigentliche Star des Filmes. Während unser Held Clark (Joshua Leonard) gemeinsam mit Turteltäubchen
Sara (Jordan Ladd) durch die dunkeln Flure, dreckigen Keller und Räumlichkeiten des verfallenen Ortes hastet, spürt man, welches Potential der Film
grundsätzlich hätte. Leider versiebt es Regisseur William Butler und er bringt nur selten wirklich spannende Momente zustande.
Genau so spannungsarm und traurig kommt dann auch das Bonusmaterial um die Ecke gehinkt. Es gibt einen etwas lustlosen Audiokommentar, nicht
verwendete Szenen, ein ’Hinter den Kulissen’-Featurette, das lediglich einige unkommentierte Szenen zeigt, Trailer und die Bildergalerie, die sich
wahrscheinlich kein Mensch jemals anschauen wird.
Die Technische Seite dieses Filmes ist grundsätzlich von guter Qualität. Beim Bild sind Schärfe und Kontrast im angenehmen Rahmen und der
Detailgehalt ist ebenfalls nicht schlecht. Warum beim Sound aber nicht mehr Druck auf nie Nervenenden des Zuschauers gemacht wurde, ist mir
schleierhaft. Bei Horror-Filmen dieser Gattung ist ein brummender, basslastiger Score fast schon Pflicht.
Fazit: Leider nur Durchschnitt und somit verschossenes Pulver.