1997 wurde das japanische Drama ’Hana-Bi’ verdientermassen mit dem Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnete
und erscheint nach erstaunlich langer Wartezeit endlich bei uns auf DVD.
Verantwortlich für diesen Film ist kein geringerer als Takeshi Kitano, der unvergessliche Meisterwerke wie ’Sonatine’, ’Dolls’ oder erst
kürzlich ’Zatôichi’ schuf. Einmal mehr prägt sein spezieller Stil das Geschehen – lakonische Kamerafahrten, ruhige Detailaufnahmen, wortkarge
Charaktere und ein Gewaltpotential, das immer wieder unerwartet unter der stillen Oberfläche hervorbricht und einem ins Gesicht schlägt.
Kitano führt aber nicht nur Regie, er spielt in ’Hana-Bi’ auch den Protagonisten Nishi, ein Polizist am Ende seiner Wege. Seine 4-jährige
Tochter starb kürzlich, die Ehefrau ist todkrank und hat nur noch kurze Zeit zu leben, sein Partner und Freund Horibe (Ren Osugi – ’Brother’,
’Uzumaki’) wird bei einer Schiesserei zum Krüppel geschossen und dann ist da auch noch die Yakuza, der Nishi Geld schuldet. Von einem Tiefpunkt
zum nächsten getrieben, macht er sich schliesslich auf eine letzte Reise mit seiner sterbenden Frau.
Die Extras auf der Disk sind kurz, aber informativ gehalten. Auf unnötigen Ballast und Pomp wurde bewusst verzichtet. Ein Making-Of gewährt uns
Einblick in die Dreharbeiten. Darin sehen wir, wie gewisse Szenen gedreht und Stunts koordiniert wurden. Ein Interview lässt Kitano selbst zu Wort
kommen. Allerdings wirkt das Ganze zusammengeschnipselt und chaotisch. Den Abschluss machen eine Bildergalerie – Kitano malt auch – und Trailer.
Wie gewohnt sind deutsche DVD’s japanischer Filme leider nicht immer optimal in Bild und Ton. Die Farben sind kräftig und schön gehalten, während
die Schärfe etwas wankelmütig ist. Ebenfalls sind hie und da leichte Rauschmuster zu erkennen. Auf Surroundeffekte wurde praktisch komplett
verzichtet, allerdings sind solche für einen ruhigen Film wie ’Hana-Bi’ auch gar nicht nötig. Manchmal sagt die Stille mehr als tausend Worte.
