Schon bald kommt der Weihnachtsmann und Columbia Tristar beglückt uns mit der zweiten Staffel der ’Schrecklich netten Familie’, die nichts
auslässt, um sich gegenseitig zu quälen und zu foppen. Das Proletariat lebt!
Während Papa Al Bundy (Ed O'Neill) noch immer frustriert Schuhe verkauft, zeigt sich Gattin Peggy (Katey Sagal) meist lustig und fröhlich. Das
dumme Töchterchen Kelly (Christina Applegate) hat etwas vom Babyspeck der ersten Staffel verloren und mausert sich zum hübschen Ding. Und Bruder Bud
(David Faustino) kommt langsam auf den Geschmack. Er erkauft sich die Gunst der Mädchen mit Konzertickets.
Ausserdem erleben wir, wie der Nikolaus stirbt, weil er mit einem Fallschirm vor ein neues Kaufhaus springen wollte. Natürlich geht dieser nicht auf,
der rot Gekleidete wird abgetrieben und klatscht im Garten der Bundys auf. Peggys Mutter kommt auf Besuch – sie ist so fett, dass sie mit einem
Pferdetransporter anreist. Und und und … der Ideenpool ist schlicht gewaltig. Immer wieder überraschen die Macher der Serie mit neuen
Absurditäten.
Im Gegensatz zu dieser löblichen Kreativität, sucht der Betrachter vergebens nach guten Extras. Die Betonung liegt klar auf gut. Zwar gibt es die
üblichen Trailer und dazu noch 13 versteckte Eastereggs. Diese beinhalten aber nichts, das in der hervorragenden Dokumentation von Staffel 1 nicht
schon gesagt worden wäre. Schade.
Auch für die technische Qualität könnte man ein Tränchen vergiessen. Das Bild ist – wie bei alten TV-Serien leider nur zu üblich – unscharf
und die Farben wirken verwaschen. Zudem trüben starke Verschmutzungen und leichtes Bildrauschen den Genuss. Der Ton ist etwas besser. Die Dialoge
sind in allen Sprachversionen klar verständlich. Und schliesslich sind es vor allem die Dialoge, die hier zählen.
Ein Wort zum Geleit: Trotz schlechter Qualität noch immer das Beste in Sachen Zynismus.
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