Das Interesse an Serienkillern, das 1991 mit ’Silence of the lambs’ einen unglaublichen Popularitätsschub erhielt, hält noch heute an. 1995
definierte ’Seven’, ein weiterer Meilenstein des Genres, den zukünftigen Look dieser Filme. Düster-braune, dreckige Farben und eine
unheilschwangere Geräuschkulisse. So auch hier.
Angelina Jolie (’Tomb Raider’) spielt nach ’The Bone Collector’ nun zum zweiten Mal eine ehrenwerte Dame des Gesetzes, FBI Agentin Illeana,
die Probleme mit einem Serienmörder hat. Dieses mal treibt der unwirsche Bösewicht, ein sogenannter Identitätsräuber, sein Unwesen in Montreal.
Kaltblütig und berechnend sucht er seine Opfer aus, tötet sie, eignet sich ihr Leben an und schlüpft sozusagen in ihre Rolle. Natürlich laufen
letzten Endes alle Fäden bei Illeana zusammen, und ob sie den Fall lösen wird, müsst ihr selber sehen.
Die Geschichte bietet grundsätzlich nichts neues. Es macht einfach Spass, dem Katz und Maus Spiel zuzugucken, das altbewährte Qualitätsmerkmale
aufgreift und stimmig einsetzt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Film sehr selbstsicher inszeniert wurde. Die Macher verzichten komplett auf
billig eingesetzte Action-Sequenzen oder selbstzweckhafte, vom Computer animierte Effekte. Das Augenmerk liegt auf altbewährtem Schauspiel. Dass
dieses bei beteiligten Akteuren wie der Jolie, Ethan Hawk und Kiefer Sutherland begeistert, steht ausser Frage.
Bedauernswert ist die Tatsache, dass Warner mit dieser Disc nicht den um 6 Minuten längeren, in Amerika bereits auf DVD erhältlichen Directors-Cut
veröffentlicht, sondern die abgespeckte Kinoversion. Dafür entsprechen die auf der deutschen DVD enthaltenen Specials weitestgehend denen der
längeren Edition. Die Extras enthalten Standardinformationen zu den Intentionen des Filmes, den Akteuren, den Aufgaben der Regie und den Figuren der
Geschichte. Dazu gibt’s Trailer, nicht benutzte und verpatzte Szenen.
Anhand satter Farben und einem praktisch rauschfreien Bild sieht man dem Film an, dass er neueren Datums ist. Dank gut ausgeleuchteter Bilder
erreichen Kontrast und Schwarzwert ein hohes Niveau. Allerdings fallen hie und da dezente Doppelkonturen auf. Soundtechnisch bekommt man nichts
weltbewegendes geboten. Das ist insofern auch verständlich, da Dialoge und Filmmusik die zentralen Tongeber sind. Wenig Action hat logischerweise
auch wenig knallige Sourroundspielereien zur Folge. Alles in allem aber sehr stimmungsvoll und harmonisch.