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DVD - Lara Croft: The cradle of life

Harry W - 3-5-2004 at 20:14

(Geschrieben von Harry W für http://cineman.ch)

Frauenpower pur!

Angelina Jolie ist Lara Croft. Diesen Werbespruch hörte man schon beim ersten Teil zur Genüge, und auch beim aktuellen Nachfolger taucht er hier und dort wieder aus der Versenkung auf. Nur ... irgendwie ist da schon was dran.

Für den zweiten Teil der weltbekannten Game-Verfilmung wurde Jan De Bont (’Twister’, ’Speed’) als Regisseur an Land gezogen. Ob dies nun ein weiser Schachzug war, bleibt letzten Endes dem Zuschauer überlassen. Zweifellos kann man guten Gewissens sagen, dass De Bont, seines Zeichens ehemaliger Kameramann für z.B. Paul Verhoeven (’Der 4. Mann’, ’Flesh and Blood’), eine unglaubliche Dynamik und Rasanz auf den Bildschirm bringt und genau weiss, wie er Frau Jolie ins rechte Licht rückt. Inwieweit er aber Verständnis für Computerspiele und deren Regeln aufbringt, und ob man diese überhaupt akkurat in einem Film umsetzen kann, ist eine andere Sache. Auf jeden Fall erinnern die Handlungsstränge und Locations im Film oftmals eher an die Abenteuer von Mr. Bond. Doch das tut dem Spass als Ganzes keinen Abbruch.

Lara Croft (Angelina Jolie – ’Girl, Interrupted’, ’Taking Lives’) ... einmal mehr steht sie als letzte Barrikade vor einer apokalyptischen Katastrophe, die die gesamte Menschheit im Nu dahinraffen könnte: Die Büchse der Pandora. Einmal geöffnet, würde dieses mystische Artefakt Tod, Pest und unvorstellbares Verderben über alles Leben bringen. Wahrlich keine schönen Aussichten, doch trotzdem giert der grössenwahnsinnige Wissenschaftler Dr. Jonathan Reiss (Ciaran Hinds) danach, dieses Spielzeug für Erwachsene in seine schmierigen Hände zu bekommen - Macht ist halt schon sexy ... Aber Lara ist nicht alleine. Mit Hilfe des Ex-Agenten Terry Sheridan (Gerard Butler – ’Dracula 2000’, ’Tomorrow never dies’) macht sie sich auf eine Jagd um die halbe Welt, sprich Europa, Asien und Afrika.

Auf den ersten hastigen Blick, macht das Bonusmaterial, das auf einer Extra-Disk platziert wurde, einen recht umfangreichen Eindruck. Es werden verschiedene Featurettes präsentiert, entfallene Szenen, ein alternatives Ende, Musikvideos und mehr. Vieles von dem Gezeigten reisst einem aber nicht wirklich vom Hocker. Was nachhaltig starke Eindrücke schindet, sind vor allem zwei Dokus. Die eine berichtet über die haarsträubenden Stuntarbeiten. Es ist wirklich unglaublich, was die Leute, allen voran Angelina Jolie, alles real gemacht haben. Sie ist es dann auch, die in der zweiten Doku mehr Beachtung findet. Es ist echt beeindruckend, was diese Frau für ihre Rolle getan hat und welche Gefahren sie auf sich nahm.

Zur Technik: Die Bildschärfe liegt auf gutem Niveau mit einer leichten Tendenz in Richtung Weichheit, wirkt aber trotzdem sehr angenehm. Bei schnellen Bewegungen sind an wenigen Stellen im Film leichte Unschärfen zu sehen, die auf normalen TV’s aber nicht zur Geltung kommen. Bildrauschen ist keines zu finden, dadurch wirkt das Gezeigte klar und sauber. Der Kontrast fällt eher dunkel aus. Besonderes Lob verdient der Ton, der perfekt abgemischt wurde. Es werden sämtliche Surround-Kanäle genutzt, und somit entsteht eine herrlich dichte Atmosphäre im heimischen Kino, die einem für fast zwei Stunden in eine alternative Welt voller Abenteuer, Mythologien und Action eintauchen lässt.