Harry W - 7-1-2006 at 16:11
(Geschrieben von Harry W für http://cineman.ch)
Vereinsamung
Haruki Murakami – ein Name, der vor allem unter Literaturliebhabern seit Jahren für Aufsehen sorgt. Zum ersten mal wurde nun mit ’Tony
Takitani’ eine seiner Kurzgeschichten verfilmt. Und das Ergebnis ist ein kleines Meisterwerk.
Tony Takitani ist ein Einzelgänger. Seine Mutter starb bereits kurz nach seiner Geburt, und die wahre Leidenschaft des Vaters ist die Jazzmusik, mit
der er mehr Zeit verbringt, als mit seinem Sohn. Jahre später - als Erwachsener - verliebt sich Tony in die wunderschöne Eiko und heiratet sie, da
sie für ihn Nähe, Geborgenheit und Glück verkörpert.
Wer nun aber Murakami kennt, weiss, dass solche glücklichen Momente meist nicht lange währen. Getragen von einem Pianostück, das praktisch
ununterbrochen den ganzen Film begleitet, teilen wir die Verzweiflung und Ratlosigkeit von Tony, als sein gefundenes Glück ihm unter den Händen
entgleitet.
Ein fast 70 Minuten dauerndes Making Of zeigt lange Ausschnitte von den Drehsets und lässt hin und wieder den Regisseur und Akteure zu Worte kommen.
Als weiteres Bonusmaterial gibt es noch einen Kinotrailer und eine Trailershow. Bild und Ton bewegen sich auf gutem durchschnittlichem Niveau und
wissen zu gefallen.
Fazit: Grandioser Film über die Isoliertheit und Einsamkeit.