Harry W - 6-12-2004 at 18:05
(Geschrieben von Harry W für http://cineman.ch)
Galaktischer Antiheld
2000 kam ’Pitch Black’, der Vorgänger von ’Riddick – Chroniken eines Kriegers’, ohne viel Werbung in die Kinos und lief erwartungsgemäss
nur mittelmässig. Auf Video und DVD mauserte sich der düstere SF-Trip dann aber verdientermassen rapide zum Kult und katapultierte Schauspieler Vin
Diesel (’XXX’) in die Topliga der Action-Heroen.
Vier Jahre sind vergangen und nach einigen Problemen mit der Finanzierung des Spektakels lief ’Riddick’ Mitte des Jahres endlich in den Kinos und
erscheint dieser Tage auf DVD. Regisseur David Twohy (’Pitch Black’, ’Below’) präsentiert uns im Nachfolger aber nicht einfach nur einen
seichten Aufguss des ersten Teiles, nein, er kreiert einen wahren Mythos um den Einzelgänger Riddick und erschafft phantastische Welten, wie man sie
nur sehr selten präsentiert bekommt.
In diesen oft bizarr-schönen Weiten des Universums schlägt sich der grimmige Einzelgänger durchs Leben und wird von Kopfgeldjägern gesucht, obwohl
er nur alleine gelassen werden will. Als sein Leben und der ganze Rest des Universums durch eine übermächtige Rasse – die Necromongers – bedroht
wird, knurrt er einmal böse, holt tief Luft und macht sich auf, die Galaxie zu säubern. Aber nicht um der Menschheit willen. Wie er selbst so
treffend sagt: „It’s an animal thing.“ Das Überleben.
In den banalen Specials der DVD wird uns ein kurzer Einblick in die Effektstube gewährt, doch macht das Gesehene lediglich neugierig auf mehr und
befriedigt in keiner Weise. Dazu gibt’s noch eine kurze Führung von Vin Diesel durch die verschiedenen Sets, ein dämliches Tagebuch des
Kopfgeldjägers Tombs und Trailer. Am meisten Spass macht ein Level des ’Riddick’-Games. Allerdings muss man im Besitz einer X-Box sein, um dieses
zu spielen.
Bild und Ton sind atemberaubend und lassen die fremden Welten – von Eisplaneten bis hin zu 700 Grad heissen Gefängnisplaneten – real erscheinen.
Der Detailgehalt des Bildes ist enorm hoch und selbst bei weit entfernten Objekten sieht man winzigste Elemente. An Schärfe und Kontrast gibt’s
nichts auszusetzen. Der Sound kracht und donnert aus den Lautsprechern, erschafft eine Räumlichkeit, die einem von der ersten Minute an in diese
fremden Welten katapultiert und am Ende wieder entlässt – fast ein wenig traurig, dass so schnell alles vorbei war.