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DVD - State property

Harry W - 27-9-2004 at 17:17

(Geschrieben von Harry W für http://cineman.ch)

Nichts Neues aus dem ’Gangsta’-Land

Beim Betrachten dieses zweifelhaften Werkes bestärkt sich der Eindruck, die Hip-Hop- und Gangsta-Szene wolle sich selber kaputt machen. Einen Sinn für solches Tun lässt sich allerdings nirgendwo auf dem Silberling finden.

Beans ist ein kleiner Taugenichts von der Gasse und beschliesst eines schönen Tages, ganz gross rauszukommen. Er will den amerikanischen Traum leben, sich zum Drogenbaron der Stadt machen und geht dabei über etliche Leichen. Korrupte Bullen werden bestochen, Rivalen brutalst ausgelöscht und alle paar Minuten gibt’s blanke Titten zu sehen. Die sollen wohl von der miesen Story ablenken.

Regisseur Abdul Malik Abbott präsentiert in seinem ersten Spielfilm eine sinnlose, ja dumme Aneinanderreihung vulgärster Sprache, Gewaltverherrlichung, beschönigter Kriminalität und eine Handvoll Idioten. Nicht mal in der Sekunde seines Sterbens sieht Beans (Beanie Sigel) die Sinnlosigkeit seines Treibens ein, nein, er hat sogar noch einen coolen Spruch auf Lager.

Dass bei solch hirnlosem Filmemachen auch die Extras auf der DVD reichlich kümmerlich ausfallen, erklärt sich fast von alleine. Für einmal ist die Sammlung an Trailern für andere ’Kinowelt’-Veröffentlichungen weitaus interessanter als das öde ’Hinter den Kulissen’ oder die Probeaufnahmen. Auch die geschnittenen Szenen verbreiten nur gähnende Langeweile.

Das Bild präsentiert sich reichlich unscharf und weist starkes Bildrauschen auf. Auch der Detailgrad kommt nicht über Mittelmass hinaus und die Farben wirken leicht ausgewaschen. Dem Sound fehlt jegliche Dynamik – sowieso konzentriert sich alles auf nervendes Slang-Gequatsche und Hip-Hop-Musik. Die Deutsche Synchronisation mutet dann aber wie ein Kasperle-Theater für Erwachsene an und ist durch seine Künstlichkeit schon fast wieder lustig. Aber eben ... nur fast. Vergesst den Mist ganz schnell.